KI für Helfer

Anwendungsfälle für KI im Fundraising

Season 1 Episode 17

Wie können NPOs von Künstlicher Intelligenz heute profitieren? Unser Gast, Simeon Stiefel, ein erfahrener KI-Trainer und Theologe, der sich auf die Kirche und Non-Profit-Organisationen spezialisiert hat, teilt seine Einsichten und Erfahrungen. Wir besprechen konkrete Anwendungsfälle, Erfolgsgeschichten und ethische Bedenken, und betonen dabei die Wichtigkeit einer KI-First Strategie.

Takeaways

  • Fundraising ist eine Form des Marketings und kann so schon von der kostenlosen ChatGPT Version massiv profitieren.
  • Es gibt viele Anwendungsfälle, so wie Personalisierung von E-Mails, Generierung von Texten und Planung von Kampagnen.
  • Datenschutz und Ethik sind wichtige Herausforderungen, die durch ein Privacy-First Zugang betrachtet werden müssen. 
  • KI reduziert Betriebskosten durch effizientere Prozesse und hilft manuellen Arbeitsaufwand zu senken.


Für Fragen über KI Anwendungen in der Kirche und im Non-Profit Bereich kann man den Gast, Simeon Stiefel, auf LinkedIn finden. Für alle andere Anregungen stehen dir wir, Katja und René zu Verfügung. Danke fürs zuhören!

Danke fürs zuhören. Hast du Fragen, Kommentare oder Wünsche für uns? Schicke uns eine Nachricht auf WhatsApp, oder besuche unsere Webseite. Für freuen uns auf dein Feedback!

Katja & René

René (00:05)
Hallo ihr Lieben und herzlich willkommen bei unserem Podcast Helfern helfen, zu helfen. Mit KI.

Katja (00:11)
sind Katja und René, zwei zertifizierte KI Trainer und wir sind auf Mission euch KI Anwendungsfälle näher zu bringen und Schritt für Schritt zu

René (00:20)
Heute möchten wir darüber reden, wie man Gelder sammeln kann, also das große Thema Fundraising und kann KI dazu beitragen. Also hört gut zu und bleibt gespannt.

Katja (00:33)
Heute haben wir sogar einen Gast mit uns, noch ein KI Trainer, der Simeon Stiefel und er hat

Zimmermann gelernt und hat dann Theologie studiert. Also wirklich vielseitig und im Moment beschäftigt er sich wirklich stark mit NGOs, Fundraising und alles halt Non Profit, sehr, sehr gutes Thema interessiert uns natürlich auch. Simeon, magst du uns was über dich erzählen?

Simeon | ki-reform.ch (01:05)
Ja, herzlichen Dank, dass ich hier dabei sein darf. Du hast eigentlich schon alles gesagt. Ich habe eine längere berufliche Laufbahn hinter mir mit Ups and und Downs und Berufswechsel und Branchenwechsel noch und nöcher. Genau, bin bin eigentlich so über Marketing und IT schlussendlich beim Thema KI gelandet. Einfach weil mir das nach Theologie und nach dem handwerklichen Beruf

bin ich so in die IT abgerutscht und habe mich dann im Sommer 2023 genau zusammen mit euch, also im Frühling 2023, habe ich mich dann ausführlicher mit der ganzen Thematik beschäftigt und euch dann ja im selben Kurs, in derselben Ausbildung kennengelernt.

Katja (01:51)
Hast du gleichzeitig wie wir erkannt, dass künstliche Intelligenz keine Katze ist, die man zurück in den Sack stecken kann.

Simeon | ki-reform.ch (01:58)
Genau, vor allem natürlich dann auch mit meinem Hintergrund, also mit Theologie habe ich gemerkt, das gibt mehr als nur ein paar Schnittstellen. Und habe sofort gemerkt, dass das irgendwie, wenn das Potenzial tatsächlich so groß ist, wie alle behaupten, dann müsste man das irgendwie in Kirche, Non Profit Organisationen und so weiter, dann müsste man das irgendwie in diese Bereiche mit reinbringen.

René (02:24)
Da hast du ja einen spannenden Bereich natürlich auch ausgesucht. Also wahrscheinlich auch mit ein paar Herausforderungen verbunden.

Simeon | ki-reform.ch (02:32)
Auf jeden Fall. Kirche ist ja jetzt nicht unbedingt als Gesamtorganisation, denke ich mal, nicht unbedingt jetzt gerade so Technologie begeistert oder irgendwie an Effizienz interessiert, sondern setzt sich sehr stark mit sich selber auseinander. Und eben mit Theologie, was eigentlich grundsätzlich vordergründig noch gar nichts mit der künstlichen Intelligenz zu tun hat.

Genau, aber dann natürlich wenn es um die ganze Organisation geht und ethische Fragen darauf kommen wir glaube ich noch zu sprechen. Genau, also da gibt es schon ein paar Fragen, die Non Profits und Kirchen und so weiter berühren, ja beschäftigen sollte zumindest.

René (03:19)
Und das hast du dir zur Mission gemacht, da KI in die Kirche zu bringen.

Simeon | ki-reform.ch (03:26)
Unter anderem, genau.

René (03:28)
in der Einleitung haben wir darüber geredet, dass das ich glaube ich im NPO Bereich, also in Non Profit Organisationen auch ein ganz wichtiges Thema Fundraising, dass man also Gelder einsammelt für Projekte oder andere Dinge, die man halt so braucht. Jetzt weiß ich nicht ob alle Zugehörer von uns schon wissen, was Fundraising ist. Könntest du mal ein bisschen kurz

erklären was Fundraising genau ist und wie das so funktioniert.

Simeon | ki-reform.ch (03:55)
Genau, Fundraising ist eigentlich nichts anderes als Marketing, das werden die meisten wahrscheinlich kennen. Also es sind eigentlich ganz normale Marketing oder PR Aktivitäten, in denen man halt nicht ein spezielles Produkt, sondern seine Organisation oder doch schlussendlich ist es vielleicht schon ein Produkt, also irgendwie ein Hilfsprojekt oder so, dass man nicht halt nicht verkaufen möchte, sondern Spenden dafür einsammeln möchte. Und das ist schon ein bisschen ein

es ist nicht ein reiner Verkauf natürlich, obwohl es auch gewisse Komponenten hat. Gerade wenn man z .B. Stiftungsfundraising macht, also als Organisation, Non Profit Organisation, andere Stiftungen anschreibt, anfragt, hey, könnt ihr was spenden? Dann muss man sich als Organisation und natürlich auch das Projekt entsprechend verkaufen können. Aber es hat noch viel mehr den sozialen Aspekt. Es ist nicht einfach so, wir verkaufen ein Projekt in Uganda,

sondern es geht um die Menschen. In den meisten Fällen zumindest geht es im Fundraising um Menschen, um Hilfsprojekte, um Unterstützungsprojekte. Genau. Und dafür werden natürlich dann freiwillige Geldgeber gesucht, was ein bisschen, ohne dass die dann einen Return on Investment haben. Die haben ja dann eigentlich nichts davon. Und das ist, glaube ich, der große Unterschied zum Verkauf. Also, beim Verkauf kriegst du ein Produkt dafür

und wenn du etwas kaufst beim Fundraising, da gibst du einfach Geld. Und das ist die große

das ist aus meiner Sicht der Hauptgrund, warum Künstliche Intelligenz im Fundraising angesetzt werden sollte. Einfach so hart, wie es klingt und wir haben das in der Privatwirtschaft ja schon jetzt in den letzten Monaten einige Male gesehen, dass KI als Entlassungsgrund aufgeführt wird.

Im Fundraising und bei Non Profits sehe ich diese Tendenz auch. Also, dass es je weniger Geld irgendwie vorhanden ist, Personalkosten werden oder müssen reduziert werden. Man kann sich dafür eine gute KI bauen lassen oder irgendwie in Tools investieren oder in Schulungen, dass ich nicht mehr Mitarbeiter brauche, aber trotzdem denselben oder sogar einen besseren Output habe.

Katja (06:17)
Könntest du uns vielleicht so ein Bild zeichnen von wie hat Fundraising bis jetzt funktioniert und dann einen Vergleich dazu wie kann man es mit KI jetzt ergänzen?

Simeon | ki-reform.ch (06:32)
Vielleicht müssen wir hier noch einen Zwischenschritt machen. Also quasi das ... ich würde dem sagen, Offline Fundraising, Online Fundraising und KI Fundraising. Also irgendwie so, das wäre aus meiner Sicht die ... die Entwicklung. Also offline ist ... Habt ihr sicher auch schon erlebt, wird auf der Straße angequatscht, hey, gib da irgendwie zehn Euro pro Monat oder so. Find ich ...

ich persönlich wahnsinnig mühsam. Oder dann irgendwelche Plakataktionen oder einfach alles, was in der quasi realen, Anführungs - schlusszeichen, realen Welt stattfindet. Und dann Online Fundraising ist das ganze Social Media Fundraising mit Ads, mit Newsletters, ja, halt alles was online ist. Das ist auch dann die SEO Optimierung. Also wenn ich zum Beispiel "Hilfsprojekte Uganda" eingebe, dass ich dann im Google, dass ich dann...

meine Webseite zuoberst landet. Das gehörten alles ins Online Fundraising und KI Fundraising nimmt quasi, also das ist meine persönliche Interpretation, es gibt wahrscheinlich auch andere Definitionen, ist das, was wir jetzt schon sehen und in Zukunft noch viel mehr sehen werden, ist, dass KI -Tools nicht mehr nur als ...

quasi hinzugenommen werden, um das Online -Fundraising zu verbessern. Sondern dass es quasi wie so ein Tool Stack gibt, wo man sich als Organisation darauf einigt, hey, wir brauchen ChatGPT, wir haben unsere eigenen Assistenten. Und quasi wie so ein ... ein Organismus gibt von Tools, die zusammenarbeiten. Ob das dann irgendwie über Make oder Zapier, also irgendwie Automatisierungstools, so irgendwie läuft oder ...

indem man sich einfach auf bestimmte Tools für bestimmte Use Cases einigt. Das ist irgendwie, glaube ich, noch bei den meisten Non Profits sehr offen gehalten. Aber ja, ich sehe das schon als Zukunft. Also, dass man gewisse Tools nimmt, die einem die Arbeit zu einem gewissen Teil abnimmt. Genau. Und dann halt die so zusammenbaut, dass sie möglichst einen effizienten, ressourcenschonenden ...

ressourcenschonendes Zusammenspiel ergeben.

René (08:53)
Ich habe da in dem Zusammenhang eben von von diesen GPT Agenten, wird da so ein bisschen geredet, für die Zuschauer vielleicht, Zuschauer, Zuhörer natürlich, sich ein bisschen einfacher vorzustellen. Eben, das hast du sozusagen mehrere Mitarbeiter, die vorher in dem Fundraising Projekt die Planung gemacht haben, Umsetzung, vielleicht der eine macht dann irgendwie Videos, was auch immer, der andere macht Texte. Das macht dann quasi ein, wie sagen wir dazu, eine Maschine.

Simeon | ki-reform.ch (08:58)
Genau.

Katja (09:23)
Ein Assistent.

René (09:23)
Ein Assistent, bis hört sich ein bisschen sympathischer an, dass der Assistent sozusagen all diese Aufgaben erledigt und wahrscheinlich auch ein bisschen fehlerfreier, vielleicht aber auch ein bisschen unmenschlicher einfach.

Simeon | ki-reform.ch (09:24)
Assistent.

Ja, ich glaube, also ich muss ehrlich gesagt sagen, gerade bei diesem Workshop, den du vorher angesprochen hast Katja, das war bei einer Non Profit Organisation, die wollten wirklich nur ChatGPT. Also sie wollten eine Schulung über ChatGPT -Möglichkeiten, Herausforderungen, was kann ChatGPT, was nicht. Und da ging es wirklich rein um die Textanalyse und Verbesserung und Generierung von Texten und so weiter.

Und wenn man das jetzt quasi verbessern würde, dann kommt schon nur mit einem Tool kann man so viel schon verbessern und ja, dass man das eigentlich, also ich würde sagen, alle Non Profits, die jetzt zuhören oder Fundraising Experten, die zuhören, wirklich nutzt ChatGPT. Das ist wirklich so das...

auch die kostenlose Version. Also es ist wirklich so krass, was das kann.

Katja (10:40)
Wir haben uns bis jetzt hauptsächlich auf ChatGPT konzentriert. Letztens haben wir Canva und ein paar andere Tools angebunden, aber über ChatGPT reden wir sehr viel und haben bis jetzt in den vorherigen Folgen den Beispiel genommen, von wie würde man eine personalisierte E-Mail an einen Sponsor verfassen und wir haben auch mit Canva Plakate erstellt, dafür die Texte, die Bildprompts, Vorschläge für den Layout. Was für andere Beispiele hast du noch?

Simeon | ki-reform.ch (11:10)
Also die ganze Personalisierung, das ist natürlich ein Riesending. Da muss man ein bisschen schauen, gerade wenn man Referenztexte nimmt oder sage ich jetzt zum Beispiel, ich meine, ich könnte theoretisch ja meine ganze Spenderdatenbank auf ChatGPT hochladen und sagen, hey, analysiere mir die, mache mir, keine Ahnung, fünf Kategorien und schreibe denen ein monatliches Mail. Ist alles möglich. Achtung, Datenschutz sollten wir nicht machen, weil...

OpenAI sollte nicht unbedingt wissen, welche Spender wie viel bezahlt haben in den vergangenen Monaten. Also das ist ein bisschen heikel aber, es gibt natürlich auch, es gibt in dem Sinne auch Datenschutzsichere Tools. Man kann sich die entweder selber bauen lassen, zum Beispiel auf Azure, also Microsoft Cloud, oder natürlich auch, es gibt auch diverse Anbieter mittlerweile, die so eine sichere Umgebung, Chatumgebung bieten.

Katja (12:08)
Auch ChatGPT schon, da ist vor ein paar Tagen ein neues Update gekommen. Wo man wie ein, so wie ein Inkognito Fenster starten kann. Wo die Daten nicht zum Training genutzt werden. Das ist jetzt ganz neu.

Simeon | ki-reform.ch (12:15)
Ah echt? Siehst du, da bin ich schon wieder nicht up to date. Okay, muss ich gerade mal probieren. Und da kannst du auch Daten hochladen und die bleiben, also die werden ja dann auch auf amerikanischen Servern gespeichert wahrscheinlich.

Katja (12:32)
Wie genau das funktioniert, muss man sich noch einlesen. Ich bin mir auch nicht 100 % sicher, dass das in Europa eine Möglichkeit ist. Habe ich noch nicht getestet, um ehrlich zu sein und ich war mir auch selbst sicher, dass dieses Angebot nie für die normalen Plus Kunden sein wird. Dass man immer sein Team oder Enterprise für sowas haben wird, weil das ist der größte Verkaufspunkt, den sie haben für die Team - und Enterprise Lizenzen. Deswegen ...

Simeon | ki-reform.ch (12:40)
Okay.

René (12:56)
Mh.

Simeon | ki-reform.ch (12:56)
Genau.

Katja (12:59)
wundert es mich wirklich, dass Sie jetzt für Plus User das freigeschaltet haben, angeblich, aber muss man austesten. Auf jeden Fall würde ich nicht damit anfangen, dass man die ganze Datenbank von Kunden und Spendern hochlädt.

Simeon | ki-reform.ch (13:10)
Nein, bloß nicht, bloß nicht, wirklich nicht. Macht das einfach nicht, bitte. Ja, aber sonst, also es ist wirklich, ich glaube wirklich mit der mit der Segmentierung von Zielgruppen oder gerade, hey, schreib mir einen TikTok Videoscript, dass die Generation Z anspricht zu diesem und diesem Thema. Da brauche ich keinen Video Scripter mehr, sondern ich brauche ChatGPT. Also...

solche Fälle, wo es ums Kreative und eine zielgerichtete Ansprache geht. Genau. Da kann KI sehr sehr viel unterstützen.

René (13:51)
Ja, ganz einfach eben so Ideen finden. Man kommt eben, auch wenn man ein kreativer Mensch ist und da kommt man vielleicht selber auf Ideen, aber da kommen noch ganz andere Sachen raus. Vor allem, wenn du das, dieses Frage -Antwort Spiel, immer ein bisschen hin und her spielst. Ja. Ideen oder für Planungs Sachen. Also das ist irgendwie so eine Planung, was im Fundraising wahrscheinlich auch sehr wichtig ist, dass man da sich mal einen genauen Plan macht, überhaupt was will man überhaupt. Und ich denke, da können wir vorstellen, dass das so ein Use Case ist, den du eben auch wirklich mit ChatGPT lösen kannst, in dem du ihm einfach sagst: Pass auf,

Simeon | ki-reform.ch (14:02)
Genau.

René (14:19)
ich will die und die Kampagne machen, dann spezifizierst du das Thema ein bisschen mehr, für was du das alles machen willst. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass da wirklich hilfreicher Outputs bei rauskommen. Hast du das schon mal ausprobiert, oder Simeon?

Simeon | ki-reform.ch (14:32)
Ich habe es, ich habe das schon ausprobiert. Ich habe ganze Konzepte, Fundraising, Social Media Fundraising Konzepte geschrieben mit ChatGPT. Natürlich, man braucht dann gerade in der Formulierung und so braucht man dann natürlich noch eigene Erfahrung oder eigenes Know-how. Aber um zum Beispiel, also gerade eine Outline zu machen oder eine Struktur zu geben oder zu sagen, hey, ich habe das Problem, die Zielgruppe, ich möchte das so lösen, schreib mir was.

Das ist wirklich so, wenn es dann in die Detailarbeit geht da ist wirklich auch dann sind dann die Fundraising Experten wirklich noch das Experten Know-how. Natürlich auch die Erfahrung ist dann noch wichtig. Das ganze Menschliche, das glaube ich nicht, dass das einfach irgendwie verschwinden wird. Aber es ist natürlich die ganze Vorarbeit eben wie du sagst, Planung, konzeptuelle Sachen. Das ist schon sehe ich definitiv, das da Unterstützung

dass da KI unterstützen kann.

Katja (15:36)
Es ist in allen Bereichen so, dass Expertise, wirkliche Expertise, kann nicht mit KI ersetzt werden. Aber um einfach zu starten, sich einen Überblick zu machen über welche Experten brauche ich für ein Projekt vielleicht oder wo muss man jetzt alles eingreifen mit der menschlichen Intelligenz, das kann man schon.

Simeon | ki-reform.ch (15:56)
Genau, es ersetzt den Menschen nicht, sondern unterstützt. Genau.

René (16:04)
Da haben wir wieder den Assistenten

Simeon | ki-reform.ch (16:06)
Genau.

Katja (16:08)
Ja, das mit Assistenten finde ich zwar super. Ja, kann man natürlich, wenn man sich genug auskennt und die Prozesse digitalisiert und standardisiert sind, kannst du es an einen maßgeschneiderten Assistenten abgeben. Aber mich interessieren vielmehr diese kleinere sozusagen Anwendungsfälle, die kleinere Schritte, an die man überhaupt nicht denkt, die man auch mit einem freien ChatGPT Account und einem freien Canva Account hinkriegt,

ohne ein ganzes KI System, Internet of Things, KI First, aufgestellt zu haben. Weil auch da gibt es unendliche Möglichkeiten zur Kreativität, Ideenholung, einfach Unterstützung bei den täglichen Aufgaben, sowie E-Mails schreiben, Werbekampagnen organisieren. Dann an die Sponsoren sich zu bedanken mit den E-Mails und so weiter.

Simeon | ki-reform.ch (17:00)
Ja, oder zumindest wir hatten auch mal in diesem Workshop, ich glaube, die eine Teilnehmerin hat gesagt, ich möchte nicht jeden Monat denselben Dankesbrief rausschicken. Also ich schreibe seit Jahren denselben Dankestext auf die Karten. Und ich möchte das mal ein bisschen kreativer machen. ChatGPT gibt mir 100 Vorschläge, wie ich meine Dankeskarten und dann ...

und jetzt hat sie für zwei Jahre Vorschläge und könnte jede Woche irgendwie ein Dankesbrief rausgeben. Also ist wirklich und so viel kreativer. Natürlich, dass es auch nicht alles Gold was glänzt und kann es nicht alles brauchen, aber gerade so von der Stange weg. Aber das ist wirklich ja zumindest Inspiration gibt es auf jeden Fall.

René (17:51)
Genau das habe ich gesagt. Das sagen wir auch immer wieder. Es soll Inspiration geben, Ideen geben, aber am Schluss muss man immer noch selber rüber gucken.

Simeon | ki-reform.ch (18:00)
Genau. Genau.

René (18:01)
Sonst gibt's, sonst gibt's Ärger mit Katja, sonst wenn die die Texte liest, dann...

Katja (18:06)
Obwohl René, ich muss dir schon zugeben, ich habe gestern mir einen LinkedIn Post von ChatGPT erstellen lassen und habe es eins zu eins so übernommen, wie er es geschrieben hat.

René (18:17)
Aha, da sehen wir es wieder. Mit mir herum schimpfen und selber nicht besser machen. Genau.

Katja (18:19)
Also es passiert auch manchmal, ich habe mir auch fünf verschiedene Vorschläge geben lassen und habe nur einen von denen am Ende verwendet, aber ich habe kein Wort dort geändert, nur ein paar Abstände zwischen den Sätzen und raus ist es gegangen. Ist besser als nichts.

Simeon | ki-reform.ch (18:19)
Böse

Ja, ich glaube, je nach Prompt und ich glaube ganz ehrlich, ganz viele von den jetzt was nicht unbedingt Stiftungen sind, wo es ja eine relativ professionelle, also im Stiftungs Fundraising braucht es doch eine professionelle Sprache, professionelles Wording, aber wenn man jetzt so den durchschnittlichen Spender nimmt, da also...

Die wenigsten können heute, ich weiß nicht, wie es in ein, zwei Jahren aussieht, aber die wenigsten können Stand heute wirklich diese Floskeln, die wir jetzt, weil wir uns schon länger damit beschäftigen, rauslesen. Die wenigsten wissen, dass das eine ChatGPT generierte Floskel ist. Und deshalb glaube ich im Moment darf man sich das noch erlauben, vielleicht nächstes Jahr nicht mehr. Wenn dann halt wirklich auch generierte Texte mehr die Runde machen und mehr das dann ...

zum Standard wird, dass man einfach so generierte Texte verschickt.

Katja (19:39)
In den letzten zwei Folgen haben wir hauptsächlich darüber geredet, wie man die Texte personalisiert und wie man diese KI Texte detektiert, ob sie KI sind und haben auch fest beschlossen, dass du hast gesagt, eine professionelle Ansprache ist im Stiftungsbereich schon notwendig, aber auch diese Ansprache kann man beschreiben und sozusagen wie ein Schreibstil definieren und dann, wenn du am Ende noch einmal drüber schaust und ein paar Wörter änderst,

ist es wirklich vergleichlich mit jemandem, der halt einfach nur gut schreiben kann.

Simeon | ki-reform.ch (20:14)
Genau, genau. Also es ist immer eine Frage des Promptings, definitiv.

René (20:20)
Simeon, du hast ja vorher so über Sachen wie zum Beispiel Datenschutz gesprochen und Ethik, ein ganz großes Thema Was muss man da mit Fundraising, was müsste man dafür beachten, welche Herausforderungen gibts es da?

Simeon | ki-reform.ch (20:36)
Einer meiner Lieblingssätze ist, Daten sind das neue Gold. Das ist wirklich so eine Erkenntnis, die ich ganz neu im Zusammenhang mit KI, ja KI auch neu interpretiere. Weil KI -Tools, also wie ChatGPT die lernen ja von unserem Input. Von der Interaktion, Mensch Maschine Interaktion. Und da ist natürlich schon die ganz große Frage:

Was gebe ich ein? Also eben Datenschutz und natürlich aber dann auch die ethische Frage, wer kontrolliert dann, wie diese Daten verwendet werden? Und da habe ich schon eine Frage, wie können wir als User, als Non Profit Organisationen, Sozialeinrichtungen, wie können wir Verantwortung übernehmen für das, was mit diesen Daten geschieht? Weil wir können ja in den wenigsten Fällen...

vielleicht Amnesty International und so, die haben die ganz großen internationalen Organisationen, die können noch irgendwie was beeinflussen. Oder in der Schweiz gibt es Public Eye die achten speziell auf den ganzen Online Umgang. Und das ist wirklich... die haben vielleicht noch einen gewissen Hebel, vielleicht auch eine politische Größe. Aber sonst ist schon die ethische Frage ja...

was machen die dann mit meinen Daten oder mit der Interaktion? Ich als User kann die Tech Unternehmen, die Tech Konzern, nicht groß beeinflussen. Und natürlich auch mit den Spenderdaten, also allgemein mit Unternehmens-, Organisations internen Daten. Da braucht

auch nicht unbedingt jeder Mitarbeiter

Also warum braucht ein, sagen wir keine Ahnung, ein Social Media Manager, ist ja auch Fundraising, warum braucht der Zugang zu Spenderdaten? Also das ist auch eine Frage, die sich vielleicht eine Organisation stellen sollte. Welche und welche meiner Mitarbeiter haben tatsächlich Zugang zu welchen Daten? Oder in sozialen Institutionen Zugang zu Klientendaten?

Genau, also alles was ein Mitarbeiter keinen Zugang hat, kann er auch nicht an ChatGPT verfüttern.

Katja (23:11)
Also dass du sie aufstellst schon so, dass sie keine Fehler in dem Bereich machen können.

Simeon | ki-reform.ch (23:16)
Genau, also schon nicht nur nach Datenschutz nach außen sicherstellen, sondern auch nach innen. Und dann natürlich auch, es gibt so das, ich weiß nicht ob euch das was sagt, Privacy by Default, also das man

dem Datenschutzfilter, der standardmäßig aktiviert ist, dass man solche Tools eher nutzt als solche offenen Tools. Genau. Also zum Beispiel bei Nele, das ist ein deutsches Tool, da ist standardmäßig ein Pseudonymisierungsfilter drin. Auch aus der Schweiz gibt es Swiss GPT, das ist quasi ein Filter, der

nach der Promteingabe so reinschaltet und anonymisiert und pseudonomysiert und erst dann gehen die Daten raus. Und quasi man sollte sich gerade im Sozialbereich vielleicht eher überlegen solche Tools einzusetzen. Einfach weil es vielleicht auch heiklere Daten sind, die man hat.

René (24:18)
Genau. Und ganz wichtiger Punkt wahrscheinlich auch, Mitarbeiter schulen. Das ist, glaube ich, ein ganz, ganz wichtiger Punkt, einfach den, einfach die wirklich zu schulen, wie mit diesen Tools umgehen, was beachten. Gerade die Frage jetzt ethisch, Datenschutz. Bieten wir natürlich als KI Trainer auch an.

Simeon | ki-reform.ch (24:23)
Definitiv.

Katja (24:37)
Jede größere Organisation sollte ein Programm haben zur Sensibilisierung von Mitarbeitern, was Datenschutz betrifft und da wird man jetzt einfach noch KI reingeben in dem Programm.

Simeon | ki-reform.ch (24:51)
Genau, Datenschutz ist ja nicht ein Thema, das erst heute beginnt oder gestern begonnen hat, sondern das ja schon seit Jahrzehnten, also seit es das Internet gibt. Und gerade mit KI ist das natürlich noch ein viel größeres Thema geworden, weil es doch, ich würde sagen, heikler geworden ist und undurchschaubarer, wer welche Daten nutzt.

Katja (25:17)
Ja mit diesen Datenschutzthemen wird man auch nie fertig. Und das sprechen wir in jeder einzelnen Episode an und wird auch so bleiben. Aber um ein bisschen konkreter zu werden, Simeon, könntest du uns ein Beispiel nennen von was kann eine Non Profit Organisation heute machen? Wie können Sie sich vorstellen, dass Sie für Ihren Zweck ChatGPT heute nutzen?

Simeon | ki-reform.ch (25:42)
Wenn du nur ChatGPT nutzen möchtest, dann würde ich, natürlich es geht natürlich alles auch mit der kostenlosen 3.5er Version. Aber ich würde tatsächlich den Datenupload, also das wirklich eben, Datenschutz beachten, aber der Datenupload ist wirklich ein Mega Instrument, um zum Beispiel Texte...

zusammenfassen zu lassen. Also wir hatten mal den Fall in einer Non Profit Organisation, die wollten einen, also der Organisationsleiter, der CEO, der wollte eine Ansprache schreiben lassen und der hat dann einfach, haben wir dann zusammen erarbeitet, der hat dann einfach alle Magazine hochgeladen und, also als PDFs, die sie über das Jahr, über das Jahr hinaus so rausgebracht haben. Dann haben sie noch ein paar Newsletter reingestellt.

Es waren ja keine persönlichen Daten, also muss man dann schon ein bisschen schauen, irgendwelche Namen zum Beispiel dann von den Porträtierten ja, im Magazin und so ist immer so auch viel porträtiert. Muss man dann schon schauen, wenn die irgendwie zum Beispiel im Irak arbeiten oder Afghanistan, das sind immer so ein bisschen die heiklen Länder, da muss man dann schon schauen, dass man die vielleicht schwärzt oder rausnimmt. Aber wenn man diese ganzen Daten dann rauflädt und dann...

sagt, hey, du bist jetzt der Organisationsleiter, der CEO, schreib mir zum Jahresschluss oder zum Jahresfest eine Ansprache. Zielgruppe sind die aktuellen Spender, die haben wir eingeladen und natürlich auch zukünftige Spender. Und genau, der analysiert dann, also ChatGPT analysiert dann die ganzen Daten, die er hat und schreibt daraus eine Ansprache. Und das hat wirklich erstaunlich gut funktioniert,

hat das Jahresthema herausgefunden, hat die eine Zusammenfassung gebracht über alle Magazine und gab einfach so einen Jahresüberblick. Und ich könnte das natürlich jetzt ganz einfach auch selber machen. Ich kann mir alle noch mal alle Magazine durchlesen, ich kann mir vom Newsletter Verantwortlichen die Newsletter geben lassen und so weiter. Wäre alles händisch möglich.

Da sind wir wirklich an einem Punkt, wo wir wirklich ganz vieles vereinfachen können und sollten.

René (28:07)
Und mein Lieblingsthema Katja, du kennst es schon, Zeit. Wir sparen unwahrscheinlich viel

Simeon | ki-reform.ch (28:12)
Genau.

René (28:14)
ist immer schön, wenn man Zeit sparen kann.

Simeon | ki-reform.ch (28:16)
Und gerade Organisationsleiter, die haben immer zu wenig Zeit. Die haben Führungsaufgaben, die müssen Entscheidungen treffen. Und wenn dann so eine Ansprache vielleicht auch von jemand anderem vorbereitet werden kann, als von einer Assistenz irgendwie vorbereitet werden kann und der, der Organisationsleiter sich nicht darum kümmern muss, sondern einfach die vorbereitete Ansprache nehmen kann und sagen kann, okay, das mach ich jetzt, arbeite ich noch fertig aus.

Das ist wirklich eine riesige Zeitersparnis, definitiv.

Katja (28:52)
Ich stelle es mir immer gerne vor, so als ob, also wenn du dich als ein Institutionsleiter fragst, welche Sachen könnte ich dann delegieren? Und auch wenn es Sachen sind, wo du in den ersten 10 Prozent von dem Prozess involviert werden willst und in den letzten 10 Prozent von dem Prozess wieder drüber schauen willst, dann ist ChatGPT der perfekte Assistent für dich, wenn es um Textgenerierung geht. Musst du nur so vorstellen wie

wenn ich jetzt diese Aufgabe an einen von meinen Assistenten abgeben würde, wie würde ich es ihm erklären? Und die Vorgehensweise wäre die gleiche. Schau dir die Newsletter an, die wir bis jetzt rausgeschickt haben, analysiere, was am besten durchkommt und mach mir irgendetwas Ähnliches und dann gib es mir und ich schaue es mir durch, bevor das rausgeht.

Simeon | ki-reform.ch (29:27)
Genau.

Genau, es ist wirklich relativ einfach und simpel, man muss es einfach wissen.

Katja (29:49)
Und probieren, testen, testen, einfach ausprobieren.

Simeon | ki-reform.ch (29:51)
Und umsetzen, genau.

Katja (29:55)
Heute haben wir uns mit der Frage befasst, wie kann künstliche Intelligenz in den Non -Profit Bereich helfen? Und haben festbeschlossen, dass es viele Möglichkeiten gibt, die neuen Technologien einzusetzen.

Und auch wenn wir nur mit ChatGPT arbeiteten, schon bei Textgenerierung kann man sich unglaublich weiterhelfen und eigene Assistenten bauen, Ideen holen, Kreativität steigern, Social Media Posts sich geben lassen und sich einfach helfen mit der Organisation von Events, E-Mails schreiben und vieles vieles mehr.

René (30:32)
Abonniert unseren Podcast und wenn ihr weitere Infos haben wollt, geht auf die Webseite. Wir werden die unten verlinken und Simeon werden wir natürlich auch dort verlinken. Falls ihr Fragen an ihn oder uns habt, meldet euch bei uns. Also schön, dass ihr dabei wart. Ich sag Tschüss.

Katja (30:48)
und bis zum nächsten Mal. Tschüss!

Simeon | ki-reform.ch (30:50)
Tschüss!


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